Klima-Allianz verlangt massiven Solar- und Speicher-Ausbau

Um das CO2-Ziel von Netto Null bis 2040 zu erreichen, sind zusätzliche Strommengen aus erneuerbaren Energien nötig. Deshalb verlangt die Klima-Allianz im Zürcher Kantonsrat, bestehend aus SP, Grünen, GLP, EVP und AL, von der Regierung, dass sie die Photovoltaik und den Aufbau von dezentralen Speichermöglichkeiten im Kanton Zürich vorantreibt.

Photovoltaik weist im Kanton Zürich das grösste Potential der erneuerbaren Energien auf. In kaum einem Kanton in der Schweiz wurde aber bisher derart wenig in den Solarstrom investiert wie in Zürich: Im März 2020 bewegte sich der Kanton Zürich mit 80 Wp/Kopf Photovoltaikleistung deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt von 249 Wp/Kopf und belegte damit den drittletzten Rang unter den Kantonen. Das sind keine guten Voraussetzungen für die beschlossene, dringend nötige Dekarbonisierung, da diese trotz Effizienzmassnahmen zu einem zusätzlichen Strombedarf führt (Elektrifizierung im Gebäude- und Mobilitätsbereich). Zudem hat die Schweizer Stimmbevölkerung mit der Energiestrategie 2050 den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen.

 

Die Solarenergie wird neben der Wasserkraft in Zukunft die wichtigste Schweizer Stromquelle sein. Deshalb verlangen die Parteien der Klima-Allianz im Kantonsrat nun in einer Motion, dass die Regierung die gesetzlichen Grundlagen dafür schafft, dass die Investitionen in die Photovoltaik auf Kantonsgebiet deutlich gesteigert werden. Mögliche Massnahmen dafür sind: Netzabgaben zur Förderung des Solarstroms, fixe Rückspeisetarife, eine Quotenregelung für den Strommix (inkl. Etappenziele) oder auch gezielte Ausschreibungen für grosse Solaranlagen.

Wirtschaftliche Stromspeicher

Der zweite Vorstoss betrifft den Ausbau von dezentralen Speichermöglichkeiten. Da beim Solarstrom die Produktions- und Verbrauchsspitzen oft zeitlich auseinanderliegen, braucht es einen Ausbau der Speicherinfrastruktur, um Tages- und Saisonschwankungen auszugleichen. Die Speicher sollen dezentral stehen, um das Stromnetz vor allzu starken Belastungen zu bewahren und um Energieverluste zu vermeiden. Optimal sind Speicher für 500 bis 1000 Haushalte. Aus Gründen der Ökologie und der Wirtschaftlichkeit rät die Klima-Allianz explizit davon ab, Stromspeicher auf Ebene der einzelnen Hauseinheiten zu fördern, da die Kapazitäten solcher Speicher oft nicht effizient genutzt werden können.

 

Nach der erfolgreichen Klimasession am 29. Juni präsentiert die Klima-Allianz somit zwei weitere konkrete Schritte für den dringend nötigen Klimaschutz im Kanton Zürich. Mit dem Ziel, die Stromversorgung bis 2040 komplett erneuerbar zu gestalten, kann der Kanton Zürich innerhalb der Schweiz eine Vorreiterrolle einnehmen.