Neuer Schub für fossilfrei geheizte Gebäude

Lange liess das neue Energiegesetz auf sich warten. Die Vernehmlassung, die noch von Regierungsrat Markus Kägi geleitet wurde, war ambitionslos, für die lokale Wirtschaft nachteilig und nicht mit dem Übereinkommen von Paris kompatibel. Nun kommt mit Martin Neukom neuer Schub in dieses Geschäft.

So ist der Gebäudepark ohne CO2-Ausstoss im Kanton Zürich nun am Horizont erkennbar.

Durch die eigene Stromproduktion zum Betrieb von Wärmepumpen wird sich auch für andere Anwendungen die Photovoltaik weiter verbreiten. Das ist nicht zuletzt für den Ausstieg aus der veralteten Atomenergie ein entscheidender Fortschritt.

 

Bei Betrachtung des ganzen Lebenszyklus machen Öl- und Gasheizungen ökonomisch keinen Sinn mehr. Genutzt werden sie heute nur noch von Hauseigentümer*innen, welche die Anfangsinvestitionen von modernen Heizungen wie Wärmepumpen scheuen. Durch das neue Gesetz und die bereits gesprochenen Förderbeiträge werden nun auch sie dabei unterstützt, ökonomisch und ökologisch vorteilhaft zu investieren.

Ausbau der Gasnetze muss gestoppt werden

Da keine neuen Gasheizungen mehr vorgesehen sind und alte nicht mehr ersetzt werden sollen, muss nun konsequenterweise auch der Ausbau der Gasnetze gestoppt werden. Dank der Anfrage 16/2020 ist klar, dass Gasnetze auch aus Sicht der Regierung keine Zukunft haben.

 

Das Märchen, dass wir in Zukunft Biogas haben werden, ist auch durch diese Anfrage definitiv ins Reich der Fantasie geschickt worden – die Biogasproduktion kann nicht näherungsweise den heutigen Gasverbrauch decken. Auch Power to Gas würde erst bei enormen PV- und Wind-Überkapazitäten Sinn machen. Solche sind zumindest mittelfristig nicht ersichtlich – Gas bleibt ein Auslaufmodell.

Ambitioniert und doch realistisch

Der Kanton Zürich bekommt nun endlich ein neues Energiegesetz – später zwar als viele andere Kantone, dafür aber ein ambitioniertes und realistisches. Die Fokussierung auf die einheimische Energieproduktion stärkt die Zürcher Volkswirtschaft, wertvolle Arbeitsplätze entstehen, die Wertschöpfung bleibt im Grossraum Zürich und die Abhängigkeit von den Launen der Erdölmärkte verschwindet.

 

Die SP wird das Gesetz nun im Rahmen der Kommissionsberatung gründlich prüfen, mit den ursprünglichen MuKEn 2014 und ihrer Vernehmlassungsantwort vom 8. Oktober 2018 abgleichen und wo nötig so verändern, dass auch hier die dringend notwendige Energiewende sozial verträglich ist und nicht am Ende primär die Mieterinnen und Mieter den energetischen Umbau der Gebäude im Kanton Zürich bezahlen. Auch den Ausbau der dringend benötigten erneuerbaren Energieproduktion wird die SP aufmerksam begleiten – noch erfolgt dieser viel zu langsam.